Heute klären wir auf! Ist die Männergrippe wirklich soviel schlimmer? Wer leidet mehr? Lesen wieder drei neue Erkältungsfakten!
Männer leiden stärker bei einer Erkältung als Frauen.
Männer leiden mehr – mit Grund!
Wer kennt nicht das Klischee vom übertrieben leidenden Mann. Eine aktuelle Studie aus England zeigt jetzt jedoch: Männer simulieren nicht, sie haben einfach ein schwächeres Immunsystem als Frauen. Laut der Wissenschaftlerin Ramona Scotland von der Queen Mary University in London verfügen Frauen über eine weit höhere Anzahl weißer Blutkörperchen als Männer. Und diese spielen eine wichtige Rolle beim Angriff auf unerwünschte Erreger. Auch die Anzahl von Immunzellen ist beim weiblichen Geschlecht erhöht.
GrippeImpfung gut fürs Herz?
Eine englische Studie1 legt den Verdacht nahe, dass sich das Herzinfarkt-Risiko durch eine Grippe-Impfung reduzieren lässt. Denn nicht nur die Grippe ist typisch für die kalte Jahreszeit, auch Herzinfarkte treten im Winter häufiger auf. Wissenschaftler um Niroshan Siriwardena der University of Lincoln werteten Daten von knapp 80.000 Patienten aus über 40 Jahren aus. Das Ergebnis: Das Infarkt-Risiko war bei den geimpften Patienten um ca. 20 % reduziert. Diese Schlussfolgerung bestätigt die Vermutung vieler Forscher, dass ein Zusammenhang zwischen Atemwegsinfekten und akuten Herzerkrankungen besteht.
1 Niroshan Siriwardena; Canadian Medical Association Journal, Oct. 19, 2010; vol. 182 no . 15
Tricksen gegen das Immunsystem
Erdnussallergien sind gefährlich, es gibt aber kaum wirksame Therapien. Wie der Stern in seiner Online-Ausgabe berichtet, haben amerikanische Wissenschaftler2 jetzt ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem allergische Reaktionen auf Erdnüsse „abgeschaltet“ werden. Dazu lösten sie zunächst eine starke Erdnussallergie bei Mäusen aus. Zur Immunisierung haben die Wissenschaftler den Tieren weiße Blutkörperchen (Leukozyten) entzogen, diese an Erdnussproteine gekoppelt und den Mäusen wieder injiziert. Das erfreuliche Ergebnis: Das Immunsystem hat Erdnussextrakt in der Nahrung schon nach zweimaliger Behandlung toleriert – eine Immunreaktion blieb aus.
2 Published online: www.jimmunol.org; October 5, 2011, doi: 10.4049/ jimmunol.1100608